Dedic macht den Unterschied
Der VfL Bochum setzte sich bei Borussia Mönchengladbach mit 2:1 durch und verlässt dadurch den Relegationsplatz. Die Borussia war dabei über weite Strecken das aktivere Team, rannte sich aber zumeist in der äußerst aufmerksamen VfL-Deckung fest. Auf der anderen Seite glänzten die Bochumer lange Zeit durch eine stabile Abwehr und enorme Effizienz, was sich in der Schlussphase jedoch änderte.
Beide Mannschaften mussten zum Rückrundenauftakt auf einige arrivierte Kräfte verzichten. So fehlten Gladbachs Coach Michael Frontzeck Matmour (Afrika-Cup) und Friend (Risswunde an der Ferse). Heiko Herrlich hingegen konnte auf Yahia (Afrika-Cup) nicht zurückgreifen, dafür erhielt Neuzugang Maric von Anfang an das Vertrauen seines Trainers.
Beide Mannschaften zollten sich von Beginn an großen Respekt, hüben wie drüben gingen die Akteure kein allzu hohes Risiko, so dass Torraumszenen zunächst ausblieben. Die Borussia war das aktivere Team, konnte sich gegen aufmerksame Bochumer jedoch nicht entscheidend durchsetzen. Der VfL überzeugte - anders als in der Vorrunde - in der Defensive und ging zudem durch einen schön vorgetragenen Konter in Führung: Epallé setzte Dabrowski gut in Szene, der dann mit viel Übersicht auf Sestak ablegte. Der Slowake hatte aus zwölf Metern viel Platz und bedankte sich mit dem Führungstreffer (12.).
Am Spielverlauf änderte das Tor nichts. Die Fohlen blieben bemüht, aber glücklos. Bis auf Halbchancen durch Arango (18.), Bradley (25.) und Dante (33.) brachten die Gastgeber nichts zu Stande. Dies lag vor allem an der soliden Abwehrarbeit der Herrlich-Elf, die tief stand und kaum etwas anbrennen ließ. In der Offensive zeichneten sich Bochumer durch enorme Effizienz aus. Gleich die zweite Chance wurde in den zweiten Treffer umgemünzt: Marics Ecke von rechts verlängerte Mavraj per Kopf in den Fünfer. Dort stand Dedic goldrichtig und hämmerte den Ball in die Maschen (36.).
Borussia Mönchengladbach steckte weiter nicht auf, drängte nun auf den Anschluss und kam in den Schlussminuten sogar zu Einschussgelegenheiten. Doch Arangos direkten Freistoß parierte VfL-Keeper Heerwagen (40.), ehe Dante eine Minute Später nach einer Ecke aus neun Metern rechts vorbei köpfte.
Gladbacher Aufholjagd kommt zu spät
Ohne Dedic ging's nach der Pause weiter, VfL-Trainer Heiko Herrlich brachte Freier in die Partie. Den besseren Start in Durchgang zwei erwischten aber die Fohlen, die nun deutlich schwungvoller auftraten. Bobadillas Freistoß sauste aber knapp links vorbei (48.), während Bradley (49.) und Arango (55.) aus der zweiten Reihe vergaben.
Mit zunehmender Spieldauer verlegten sich die Gäste fast ausschließlich aufs Verteidigen. Bezeichnend hierfür die Hereinnahme des defensiven Mittelfeldspielers Johansson, der an Stelle von Epallé kam. Inzwischen spielte sich das Geschehen nahezu komplett in der Hälfte der Bochumer ab. Nach 73 Minuten verhinderte dann Heerwagen den Anschlusstreffer: Nach einer Freistoßflanke von rechts landete der Ball am zweiten Pfosten bei Bradley, dessen Kopfball Heerwagen von der Linie kratzte.
Frontzeck reagierte und brachte elf Minuten vor dem Ende Herrmann. Und der 18-Jährige leitete gleich mit seinem ersten Ballkontakt das 1:2 ein. Herrmanns Flanke von links landete am rechten Fünfereck beim ebenfalls zuvor eingewechselten Bäcker, der sein erstes Tor in der Bundesliga erzielte (80.). Die Fohlen schalteten nun voll auf Offensive, konnten die Niederlage aber nicht mehr abwenden.
Die Borussia ist am kommenden Samstag in Berlin bei der Hertha wieder gefordert, während der VfL Bochum Schalke zum "kleinen" Revierderby empfängt.
Zugefügt (18-Januar-2010, 22:58:16)
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Bochum leiht Fernandes aus
Daniel Fernandes wechselt mit sofortiger Wirkung vom VfL Bochum zum griechischen Erstligisten Iraklis Saloniki. Der Torhüter wird bis zum 30. Juni ausgeliehen.
Beim VfL besitzt Fernandes noch einen Vertrag bis zum Juni 2012. Der portugiesische Schlussmann hat in der laufenden Saison ein Bundesligaspiel absolviert.
"Daniel will noch für Portugal auf den WM-Zug aufspringen und braucht Spielpraxis. Nicht zuletzt deshalb haben wir seinem Wunsch nach einer Ausleihe entsprochen", sagte VfL-Sportvorstand Thomas Ernst.